Ruine Kreuzeck

Ruine am Kreuzeck

In der Waldabteilung Kreuzeck (Gemeindewald Bruchweiler-Bärenbach) befinden sich die geheimnisumwitterten Reste eines Gebäudes, von dem allgemein angenommen wird, dass es sich um eine ehemalige christliche Kultstätte handelt. Dies rechtfertigt die ausführliche Behandlung der bisher im Schrifttum nur nebenbei erwähnten Ruine in dieser Jubiläumsfestschrift.

Der Dahner Heimatforscher Franz Klotz hat sich in Zusammenarbeit mit dem Amt für Denkmalpflege Mitte der fünfziger Jahre mit der Ruine am Kreuzeck eingehend beschäftigt. Seine Aufzeichnungen über die vorgenommenen Grabungen wurden für diese Abhandlung berücksichtigt.

Sie bildet ein nicht ganz symmetrisches Rechteck mit folgenden Außenmaßen: Nordwand 16,60 Meter, Südwand 16,80 Meter, Ostwand 9 Meter, Westwand 9,20 Meter, somit mittlere Länge 16,70 Meter und mittlere Breite 9,10 Meter. Im Innenraum wurden die Überreste eines Plattenbelags sowie etwa 17 Quadratmeter zum Teil abgearbeiteter Fels festgestellt. Eine der Felsplatten enthält eine kreisrunde Vertiefung von 8 Zentimetern bei einem Durchmesser von 50 Zentimetern mit angedeuteter Überlaufrinne.

Die Mauerreste sind zwischen 20 und 70 Zentimeter hoch und enthalten bis zu drei Quaderreihen, die Steine sind unregelmäßig behauen und ineinander verzahnt ohne Mörtelbindung. Nach dem Gesamtvolumen der herumliegenden Steine zu schließen, kann die ursprüngliche Mauerhöhe nicht über einen Meter betragen haben. Den oberen Teil der Mauern müsste man sich somit als in Holz und Füllwerk ausgeführt vorstellen. Das Grabungsergebnis ist wie folgt zusammengefasst: Das von der Mauer umschlossene Viereck ist offenbar künstlich aufgefüllt worden. Man legte Stein neben Stein und füllte die Lücken und den Innenraum mit Sand, bis das Mauerniveau erreicht war, wodurch eine ebene Fläche entstand. Die Ecken verstärkte man durch innen liegende aufeinander geschichtete Steinplatten. Welcher Zeitepoche die Anlage zuzurechnen ist, muss mangels ausreichender Funde offen bleiben. Wenn auch die noch vorhandenen Mauerreste allein für die Entstehungszeit des Gebäudes und seinen Zweck keine Anhaltspunkte bieten, so doch in Verbindung mit Lage und Umgebung, schriftlichen und mündlichen Quellen.

Die schriftlichen Quellen

In der ältesten Flurkarte und in alten topographischen Karten ist die Ruine nicht vermerkt, seltsamerweise aber in den neueren Top-Karten (allerdings an der falschen Stelle). Archivalische Nachweise, die Ruine selbst betreffend, sind bis jetzt nicht aufgetaucht.

Das im östlichen Schäkersloch entspringende Bächlein heißt nach den ältesten Karteneintragungen und im Volksmund Wöllmersbach. Dies war nicht immer so. In einer Urkunde von 1756 lesen wir: "... die zwey herrschaftlichen Wöög als der heiligen Häußler Woog und lang Woog, so ehedem Weyher waren ..." Das Wöllmersbächel wird 1784 "Heiligen Häußel Bächel" und 1788 "Heiligenbächel" genannt.

Der Wöllmersbach entspringt unmittelbar bei der PWV-Hütte. Eine weitere Quelle befindet sich einen guten Kilometer weiter oben im Tal, in der Bärendöll, in nur etwa 500 Meter Entfernung von der Ruine am Kreuzeck. Die alten Bezeichnungen für den Wöllmersbach beziehen sich - da kein anderer Gegenstand ersichtlich-offensichtlich auf das "Heilige Häusel", die Ruine auf dem Kreuzeck.